Als Foursquare- Gemeinde bekennen wir uns zu Jesus Christus als der Heiler. Wir glauben, dass Jesus uns ganzheitlich heilen möchte – an Leib, Seele und Geist. Mir ist bewusst, dass bereits die Sündenvergebung Heilung bedeutet: Heilung von dem, was in dieser Menschheit zerbrochen ist.

Doch gleichzeitig frage ich mich immer wieder: Herr Jesus, wo bist du als Heiler?

In den letzten Wochen und Monaten scheinen die Krankheiten um uns herum zuzunehmen. Kaum eine Woche vergeht, ohne dass eine Schreckensmeldung aus dem Familienkreis, der Gemeinde, dem Freundeskreis oder vom Arbeitsplatz kommt. Menschen sind schwer krank, Tragödien ereignen sich.
Dabei spreche ich nicht nur von körperlicher Heilung. Ich denke an psychische, mentale und emotionale Nöte, die aufbrechen – Menschen, die leiden und dringend Heilung brauchen.

Gleichzeitig lese ich in der Bibel von Wunder um Wunder. Sowohl das Alte als auch das Neue Testament sind voller Geschichten, in denen Jesus Körper heilt und psychisch kranke Menschen gesund macht.

Als Foursquare-Gemeinde haben wir eine reiche Tradition: Unsere Gründerin erlebte nachweislich hunderte von Wundern in ihren Veranstaltungen. Es gibt Berichte von zurückgelassenen Rollstühlen, Krankenhausbetten und Krücken, Zeitungsberichte über Gottes übernatürliches Wirken.

Wenn ich auf mein eigenes Leben blicke, sehe ich, wie Gott Wunder getan hat – wie er Kranke heilte und Menschen an Leib, Seele und Geist wiederherstellte.

Und doch frage ich mich: Warum erleben wir heute so wenig Heilung unter uns? Dabei ist Heilung doch genau das, was wir in dieser Zeit am dringendsten brauchen. Obwohl wir in einer Ära leben, in der Medizin und Technologie Höchstleistungen erbringen, scheint es mir, als wären wir dennoch von Krankheit umgeben.

Bei der United Conference in Baden-Baden durfte ich einen Heilungsgottesdienst erleben, in dem Gott wirklich Menschen heilte. Etwa 25 Zeugnisse von Menschen, die Gottes Heilung erfahren hatten.

Letztes Wochenende war ich in London. Der Heilungsevangelist, der uns eingeladen hatte, erzählte von den Wundern, die er eine Woche zuvor in Kasachstan erlebt hatte: Taube Ohren öffneten sich, blinde Augen konnten wieder sehen. Bei seiner Ankunft wurde er von einem Mann begrüßt, den er vor über 20 Jahren von den Toten auferweckt hatte.

Dann kehrt mein Blick zu mir zurück, und die Fragen kommen:
Herr Jesus, wo ist deine Kraft zu heilen?
Herr Jesus, wo sind diese durchdringenden Wunder?
Wo ist die Heilung an Leib, Seele und Geist?
Was mache ich falsch?
Was kann ich anders machen?
Was ist das Problem?

Meine Fragen an Gott sind: Ich sehne mich so sehr nach Durchbrüchen in der Heilung für die Menschen um mich herum. Ich wünsche mir Heilung für sie, und ich wünsche mir diese Zeichen als Bestätigung dessen, dass du, Herr Jesus, König und Herr bist.
Herr, ich sehne mich nach deiner Kraft, nach der Erfüllung deiner Verheißungen.

Ja, ich kenne die theologischen Antworten. Ich könnte mir selbst eine Fünf-Punkte-Liste erstellen, wie ich mit diesen Fragen umgehen sollte. Doch trotz allem bleibt diese Sehnsucht bestehen – oder besser gesagt: Meine Sehnsucht, mehr von Gott zu erfahren und mehr von seiner Kraft zu erleben, überwiegt meine Fragen nach dem "Warum" und "Wo ist deine Heilungskraft?"

Ich stelle nicht infrage, dass Christus mit uns ist in Krankheit und Leid. Ich frage mich nur: Herr, was kann ich tun, um mehr zu erleben? – wohl wissend, dass es wahrscheinlich nicht viel gibt, was in meiner Macht steht.
Ich zweifle auch nicht daran, dass Jesus heilen kann und Wunder tun kann. Meine Frage ist schlicht: Herr, warum nicht gerade jetzt unter uns?