Zerrissene Schleier

Johannes 20, 11-18
V. 16 »Maria!«, sagte Jesus. Da wandte sie sich um und rief: »Rabbuni!«.
Die Ostererfahrung der Maria ist eindrücklich. Denn sie zeigt, dass wir an das glauben, was wir zu wissen meinen, was wir erfahren haben, was wir für möglich halten. Wir glauben an unseren Glauben, aber nicht an den Auferstandenen. Er kann neben uns stehen, und wir sind dennoch blind für ihn. Wir bleiben gefangen in der eigenen Mutlosigkeit und unserem kleinen Denken.

Maria ist gefangen in ihrer Trauer – und dem, was sie für real halten. Erst als der Auferstandene Maria bei ihrem Namen ruft, zerreißt für sie der Schleier, der über den Dingen liegt, und sie kann von Herzen erkennen: „Der gekreuzigte Jesus lebt!“
Herr Jesus, du nennst mich bei meinem Namen. Du rufst mich immer wieder aus meiner Sicht der Realität heraus und in deine Wirklichkeit hinein. Du wendest dich mir zu und machst mir Mut zum Leben. Als Auferstandener bist du jeden Tag bei mir, sprichst mich an und forderst mich heraus. Ich danke dir dafür! Amen.
(Quellenhinweis: Die Impulse entstanden mit hilfreicher Verwendung und einigem Gedankenklau beim wunderbaren Neukirchner Kalender von 2022)
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